Aufkommen und Verbleib gefährlicher Abfälle in M-V

Weniger erzeugte gefährliche Abfälle – Ein Drittel wird in andere Bundesländer verbracht

Nr.98/2024  | 04.11.2024  | StatA MV  | LAiV - Statistisches Amt Mecklenburg-Vorpommern

Wie das Statistische Amt Mecklenburg-Vorpommern mitteilt, wurden im Jahr 2022 insgesamt 312.000 Tonnen gefährliche Abfälle im Land erzeugt. Das waren 10.000 Tonnen weniger als im Vorjahr (2021: 322.000 Tonnen). 

Als gefährlich werden Abfälle bezeichnet, wenn sie Stoffe enthalten, die eine Gefahr für Mensch und Umwelt darstellen. Dazu zählen beispielsweise Verpackungen mit Verunreinigungen, blei-, nickel- oder cadmiumhaltige Batterien, Bremsflüssigkeiten, Druckfarben, Klebstoffe und Kunstharze, Leuchtstoffröhren, Photochemikalien oder chlorierte Maschinen-, Getriebe- und Schmieröle. 

Die in Mecklenburg-Vorpommern 2022 erzeugten gefährlichen Abfälle verblieben zu 67 Prozent im Land und wurden hier der sach- und fachgerechten Zwischenlagerung und/oder Behandlung zugeführt (209.000 Tonnen). 103.000 Tonnen (33 Prozent) der im Land erzeugten gefährlichen Abfälle wurden an andere Bundesländer abgegeben. Größte Abnehmer waren hier Anlagen und Lager in Sachsen-Anhalt (22.000 Tonnen), Niedersachsen (15.500 Tonnen) und Nordrhein-Westfalen (15.000 Tonnen). Rund 14.000 Tonnen der in Mecklenburg-Vorpommern erzeugten gefährlichen Abfälle wurden ins Ausland exportiert. Wohingegen in 2022   21.000 Tonnen gefährliche Abfälle zur Entsorgung nach Mecklenburg-Vorpommern aus dem Ausland eingeführt wurden. 

Die meisten gefährlichen Abfälle, 65 Prozent bzw. 202.000 Tonnen, fielen im Wirtschaftsbereich „Wasserversorgung; Abwasser- und Abfallentsorgung und Beseitigung von Umweltverschmutzungen“ an. Nach Abfallart waren es hier vor allem gefährliche Bau- und Abbruchabfälle, einschließlich Aushub von verunreinigten Standorten (93.000 Tonnen), Abfälle aus Abfallbehandlungsanlagen, öffentlichen Abwasserbehandlungsanlagen und aus der Aufbereitung von Wasser für Industrie und Privathaushalte (64.000 Tonnen) sowie asbesthaltige Baustoffe (39.000 Tonnen). 

Methodischer Hinweis:
Die Erhebung erfasst alle in Deutschland erzeugten gefährlichen Abfälle, die der sogenannten Begleitscheinpflicht unterliegen. Diese Abfälle müssen speziellen Entsorgungswegen und –verfahren zugeführt werden, die eine sichere und umweltverträgliche Zerstörung der enthaltenen Schadstoffe gewährleisten. Abfälle aus Privathaushalten unterliegen nicht der Begleitscheinpflicht und sind daher in den Ergebnissen nicht enthalten. Ebenfalls nicht enthalten sind innerbetrieblich entsorgte Abfälle sowie von und nach Deutschland exportierte und importierte Abfälle, die gesondert erfasst werden. 

Weiterführende Informationen zum Thema Abfallwirtschaft, Recycling finden Sie auf den Internetseiten des Statistischen Amtes Mecklenburg-Vorpommern unter https://www.laiv-mv.de/Statistik/Zahlen-und-Fakten/Gesamtwirtschaft-&-Umwelt/Umwelt/. Detaillierte Informationen zu Aufkommen und Verbleib gefährlicher Abfälle nach Abfallarten und Wirtschaftszweig der Erzeuger enthält der Statistische Bericht „Gefährliche Abfälle sowie grenzüberschreitende Abfallverbringung in 2022" (Kennziffer: Q2B3 2022 00). Er kann kostenfrei im PDF- und XLSX-Format heruntergeladen werden. 

Weitere Auskünfte erteilt Frau Steffi Behlau, Telefon 0385 588-56410.

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