Industrielle Energieverwendung der Großbetriebe 2023
Energieverbrauch rückläufig bei steigender Bedeutung erneuerbarer Energieträger
Im Jahr 2023 haben die industriellen Großbetriebe in Mecklenburg-Vorpommern 22.080 Terajoule Energie verbraucht. Das waren 1.215 Terajoule bzw. 5,2 Prozent weniger als 2022 (23.295 Terajoule) und 1.393 Terajoule bzw. 5,9 Prozent weniger als 2021 (23.473 Terajoule). Bundesweit lag der industrielle Energieverbrauch der Großbetriebe sogar 7,8 Prozent unter dem Niveau von 2022 und 16,2 Prozent unter dem von 2021. Damit ist der Energieverbrauch der industriellen Großbetriebe in Mecklenburg-Vorpommern wie auch bundesweit im zweiten Jahr in Folge gesunken. Der bundesweite Rückgang beim Energieverbrauch großer Industriebetriebe begann 2022 und ist gemäß Statistischem Bundesamt vor allem auf hohe Energiepreise zurückzuführen. Darauf haben Industriebetriebe reagiert, zum Beispiel mit einem Herunterfahren der Produktion, neuer Produktionsausrichtung oder durch Verbesserungen der Energieeffizienz in ihren Prozessen.
Mecklenburg-Vorpommerns Großbetriebe hatten 2023 mit 22.080 Terajoule einen Anteil von unter 1 Prozent am bundesweiten industriellen Energieverbrauch (3.282.000 Terajoule). Das erklärt sich aus unserer Industriestruktur, aber vor allem aus der geringen Industriedichte unseres Bundeslandes: 2023 arbeiteten lediglich 38 Personen je 1.000 Einwohner in Industriebetrieben (Deutschland: 75 Industriebeschäftigte je 1.000 Einwohner).
Der höchste industrielle Energieverbrauch entfiel 2023 in Mecklenburg-Vorpommern auf die Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln. Dieser Wirtschaftsbereich benötigte 7.841 Terajoule, was rund 36 Prozent des Energieverbrauchs der industriellen Großbetriebe unseres Bundeslandes entsprach. Den zweithöchsten Energieverbrauch hatten in Mecklenburg-Vorpommern die Betriebe zur Herstellung von Holz-, Flecht-, Korb- und Korkwaren (ohne Möbel) mit 6.157 Terajoule bzw. rund 28 Prozent Anteil.
Nach Energieträgern nutzten die großen Industriebetriebe Mecklenburg-Vorpommerns für ihre Produktionsprozesse im Jahr 2023 hauptsächlich Erdgas (30 Prozent), Strom (27 Prozent) und erneuerbare Energieträger, wie zum Beispiel biogene Brennstoffe, Biogas, Geothermie, Solarthermie oder Umweltwärme (24 Prozent).
Der industriell genutzte Energieträgermix hat sich innerhalb von 20 Jahren stark verändert und verschoben zugunsten der Nutzung erneuerbarer Energieträger. Ihr Anteil an der Energieverwendung der Industriebetriebe stieg in Mecklenburg-Vorpommern von 5 Prozent (2003) auf 24 Prozent (2023). Im gleichen Zeitraum sank der Anteil der industriellen Erdgasnutzung von 46 Prozent (2003) auf 30 Prozent (2023).
Hinweise:
Die Jahreserhebung der Energieverwendung umfasst bundesweit rund 47.000 und in Mecklenburg-Vorpommern knapp 800 Betriebe des Verarbeitenden Gewerbes sowie des Bergbaus und der Gewinnung von Steinen und Erden mit im Wesentlichen mindestens 20 Beschäftigten. Für die jährliche Abbildung von Struktur und Veränderung des Energieverbrauchs der Industrie sind die Angaben dieser Großbetriebe hinreichend, weshalb kleinere Betriebe von den Statistischen Ämtern nicht befragt werden. Ihre Entwicklung wird in den vorliegenden Ergebnissen nicht abgebildet.
Weiterführende Informationen zum Thema „Energie“ finden Sie auf den Internetseiten des Statistischen Amtes Mecklenburg-Vorpommern unter https://www.laiv-mv.de/Statistik/Zahlen-und-Fakten/Gesamtwirtschaft-&-Umwelt/Energie/. Der Statistische Bericht „Energieverwendung der Industriebetriebe in Mecklenburg-Vorpommern“ (Kennziffer: E113E 2023 00) kann kostenfrei im PDF- und XLSX-Format heruntergeladen werden.
Weitere Auskünfte erteilt Frau Frauke Kusenack, Telefon 0385 588-56043.