Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen

Anstieg des Bruttoinlandsprodukts 2022 um 0,2 Prozent

Nr.24/2023  | 30.03.2023  | StatA MV  | LAiV - Statistisches Amt Mecklenburg-Vorpommern

Nach Berechnungen des Arbeitskreises Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder, dem auch das Statistische Amt Mecklenburg-Vorpommern angehört, stieg in Mecklenburg-Vorpommern das Bruttoinlandsprodukt – umfassender Ausdruck für die volkswirtschaftliche Gesamtleistung – im Jahr 2022 preisbereinigt nur geringfügig um 0,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr an (Bundesdurchschnitt: + 1,8 Prozent). Neben der angespannten internationalen Situation mit nach wie vor gestörten Lieferketten war dieser geringe Anstieg auch der hohen Inflation geschuldet. An der Gesamtwirtschaftsleistung Deutschlands hatte Mecklenburg-Vorpommern mit einem Bruttoinlandsprodukt von 53 440 Millionen EUR einen Anteil von 1,4 Prozent. 

Die Bruttowertschöpfung des Produzierenden Gewerbes sank 2022 preisbereinigt gegenüber dem Vorjahr um 4,7 Prozent (Bundesdurchschnitt: ‑ 0,6 Prozent). Innerhalb dieses wichtigen Bereiches der Gesamtwirtschaft verzeichnete die Wirtschaftsleistung des Verarbeitenden Gewerbes einen starken Rückgang mit ‑ 9,6 Prozent (Bundesdurchschnitt + 0,2 Prozent). Hier wirkten vor allem die Situation der Werften einschließlich der Zulieferindustrie, aber auch die hohen Preise für Energie leistungsschmälernd. Das Verarbeitende Gewerbe hat einen Anteil an der Wirtschaftsleistung des Landes von 10,3 Prozent. Im Baugewerbe sank die Bruttowertschöpfung gegenüber 2021 um 1,3 Prozent (Bundesdurchschnitt: ‑ 2,9 Prozent). 

Im Dienstleistungsbereich – dort werden 71,9 Prozent der Wirtschaftsleistung des Landes erbracht – stieg dagegen die Bruttowertschöpfung um 3,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr (Bundesdurchschnitt + 2,9 Prozent). Innerhalb dieses Gesamtbereiches verlief die Entwicklung im Unterbereich Handel, Verkehr, Lagerei, Gastgewerbe, Information und Kommunikation mit + 7,7 Prozent (Bundesdurchschnitt: + 3,8 Prozent) stark positiv. Auch im Unterbereich öffentliche und sonstige Dienstleister einschließlich Erziehung und Gesundheit stieg die Bruttowertschöpfung (+ 2,6 Prozent; Bundesdurchschnitt: + 3,0 Prozent). Im Unterbereich Finanz-, Versicherungs- und Unternehmensdienstleister einschließlich Grundstücks- und Wohnungswesen stagnierte die Wirtschaftsleistung (+ 0,1 Prozent; Bundesdurchschnitt: + 2,0 Prozent). 

Im Bereich Land- und Forstwirtschaft einschließlich Fischerei war die preisbereinigte Entwicklung der Bruttowertschöpfung dagegen aufgrund der hohen Inflation stark negativ (- 24,4 Prozent; Bundesdurchschnitt: - 4,6 Prozent). Der Anteil an der Gesamtwirtschaftsleistung beträgt hier aber nur 3,9 Prozent. 

Die Zahl der Erwerbstätigen stieg im Jahr 2022 um 0,6 Prozent, das Bruttoinlandsprodukt stieg preisbereinigt im Vergleich dazu aber mit + 0,2 Prozent langsamer gegenüber dem Vorjahr. Das führte zu einem preisbereinigten Rückgang des Bruttoinlandsprodukts je Erwerbstätigen in Mecklenburg-Vorpommern um ‑ 0,4 Prozent (Bundesdurchschnitt: + 0,5 Prozent). Das Bruttoinlandsprodukt in jeweiligen Preisen je Erwerbstätigen erreichte 2022  82,7 Prozent des Bundesdurchschnitts. Damit wurden im Land 2022 je Erwerbstätigen 70 146 EUR Bruttoinlandsprodukt erwirtschaftet (2021: 65 865 EUR).

Weitere Auskünfte gibt Frau Dr. Margit Herrmann, Telefon 0385 588-56042.