Stärkster Zuwachs des verfügbaren Einkommens seit 1993

Durch hohe Inflation dennoch realer Einkommensverlust

Nr.34/2024  | 07.05.2024  | StatA MV  | LAiV - Statistisches Amt Mecklenburg-Vorpommern

Im Jahr 2022 stand in Mecklenburg-Vorpommern durchschnittlich jeder Einwohnerin bzw. jedem Einwohner ein Einkommen von 23.266 EUR für Konsum und Sparen zur Verfügung und damit 1.310 EUR mehr als im Jahr 2021. Das ergibt sich aus den Berechnungen zum Primäreinkommen und zum verfügbaren Einkommen der privaten Haushalte des Arbeitskreises Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder, dem auch das Statistische Amt Mecklenburg-Vorpommern angehört. Wie das Statistische Amt weiter mitteilt, entspricht dies einem Zuwachs von 6,0 Prozent und der stärksten Zunahme seit 1993. Allerdings lag die Inflationsrate in Mecklenburg-Vorpommern 2022 bei 7,6 Prozent, was die Einkommenszunahme mehr als aufgezehrt hat. Preisbereinigt ergibt sich ein Einkommensverlust von 253 EUR bzw. 1,2 Prozent. 

Das Primäreinkommen aller privaten Haushalte Mecklenburg-Vorpommerns umfasste im Jahr 2022 insgesamt 39.220 Millionen EUR, je Einwohnerin bzw. Einwohner waren das 24.213 EUR (Deutschland: 31.462 EUR) und damit 1.801 EUR (Deutschland: 1.755 EUR) pro Kopf mehr als 2021. Hauptanteil an den gesamten Primäreinkommen der privaten Haushalte hat das empfangene Arbeitnehmerentgelt der in Mecklenburg-Vorpommern wohnenden Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit 30.208 Millionen EUR im Jahr 2022 (77,0 Prozent; Deutschland: 76,8 Prozent). Weitere 11,1 Prozent entfielen auf Betriebsüberschuss und Selbstständigeneinkommen (4.347 Millionen EUR; Deutschland: 7,9 Prozent). Der dritte Bestandteil des Primäreinkommens sind die Vermögenseinkommen, die aufgrund einer Vielzahl unterschiedlicher Anlage- bzw. Kreditformen von den privaten Haushalten empfangen, aber auch geleistet werden können. Der positive Saldo aus empfangenen und geleisteten Vermögenseinkommen der privaten Haushalte Mecklenburg-Vorpommerns betrug 2022 insgesamt 4.666 Millionen EUR und hatte damit 11,9 Prozent Anteil am Primäreinkommen (Deutschland: 15,3 Prozent). Während die Arbeitnehmerentgelte vergleichsweise moderat um 6,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr zunahmen, stiegen der Betriebsüberschuss und Selbstständigeneinkommen (12,1 Prozent) und vor allem der Saldo der Vermögenseinkommen kräftig (22,7 Prozent). 

Das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte ergibt sich aus dem Primäreinkommen der privaten Haushalte über Einkommenstransfers, insbesondere mit geleisteten Steuern und Sozialbeiträgen sowie empfangenen Sozialleistungen und spiegelt die monetäre Situation der privaten Haushalte wider. 2022 betrug das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte Mecklenburg-Vorpommerns insgesamt 37.686 Millionen EUR. Damit standen 2022 jeder Einwohnerin bzw. jedem Einwohner 23.266 EUR für Konsum- und Sparzwecke zur Verfügung. Im Bundesdurchschnitt lag das verfügbare Einkommen je Einwohnerin und Einwohner um 2.564 EUR höher als im Nordosten. Im Jahr 2022 erreichte die Angleichung des verfügbaren Einkommens je Einwohnerin bzw. Einwohner an den Bundesdurchschnitt 90,1 Prozent (2021: 89,7 Prozent).

Weitere Auskünfte erteilt Herr Martin Axnick, Telefon 0385 588-56420.