2022: 115 Liter Leitungswasser pro Kopf und Tag

Trinkwasser stammt überwiegend aus dem Grundwasser

Nr.71/2024  | 30.08.2024  | StatA MV  | LAiV - Statistisches Amt Mecklenburg-Vorpommern

Die öffentliche Wasserversorgung in Mecklenburg-Vorpommern basiert überwiegend auf den Grundwasservorkommen. So wurde der Trinkwasserbedarf im Jahr 2022 im Land zu gut 84 Prozent mit Grundwasser gedeckt. Wie das Statistische Amt Mecklenburg-Vorpommern weiter mitteilt, stammte der größte Anteil des Trinkwassers, knapp 65 Prozent, aus der Warnow und Peene.

Insgesamt entnahmen die Wasserversorgungsunternehmen (Versorger) des Landes im Jahr 2022 knapp 100 Millionen Kubikmeter (98 Mill. m³) Wasser. Das entspricht in etwa den Ergebnissen der letzten Erhebung 2019 (97 Mill. m³). Im Vergleich mit 2007, dem Jahr mit der bislang geringsten Entnahme (92 Mill. m³), wurden 2022 jedoch rund 6 Prozent mehr Wasser entnommen. Das Jahr mit der höchsten Entnahme war 1991 (165 Mill. m³). Zwischen 1991 und 2007 ging die Entnahmemenge schrittweise zurück und stieg in den 2010er-Jahren (bis auf 2013) wieder an.  

Der Trinkwasserbedarf der privaten Haushalte und der Wirtschaft lag in Mecklenburg-Vorpommern 2022 bei knapp 92 Mill. m³ (91,7 Mill. m³). Beinahe alle Einwohnerinnen und Einwohner im Land (99,8 Prozent) waren an das öffentliche Netz angeschlossen. Sie benötigten 2022 gut drei Viertel des Trinkwassers (68 Mill. m³). Daraus leitet sich ein Wasserbedarf pro Kopf von 115 Liter am Tag ab. Das sind zwar 2 Liter weniger als 2019, im Vergleich zu 1998 oder 2007 – den Jahren mit dem geringsten Pro-Kopf-Wert – dagegen 15 Liter mehr. Es liegt nahe, dass der Klimawandel mit den wärmeren und niederschlagsärmeren Sommern der vergangenen Jahre diesen Mehrbedarf erklärt. Etwa ein Viertel des Trinkwassers ging an Gewerbe- und Industriebetriebe zum Beispiel für die Versorgung der Belegschaft sowie an öffentliche Einrichtungen und sonstige Abnehmer (24 Mill. m³).

Von rund 6 Mill. m³ in das öffentliche Netz eingespeisten Wassers konnten die Versorger den Verbleib nicht im Einzelnen erfassen. Dazu gehören die tatsächlichen Verluste, zum Beispiel Rohrbrüche, und die scheinbaren Verluste, zum Beispiel Mess- und Ablesefehler oder Wasserdiebstahl. Rund 2 Mill. m³ Wasser deckten den betriebsinternen Bedarf der Versorger, zum Beispiel für Rohrnetzspülungen.

Gewinnungs- und Verbrauchsort des Wassers können auseinanderliegen. Alle 49 Versorger im Land unterhielten 2022 eigene Gewinnungsanlagen. Knapp 60 Prozent der Versorger (29 Versorger) bezogen Wasser von mindestens einem anderen Versorger und rund 76 Prozent (37 Versorger) gaben Wasser an andere Versorger ab. Der Wasseraustausch unter den Versorgern belief sich 2022 auf rund 8 Mill. m³. Dabei werden Mengen mehrfach gezählt, wenn ein Versorger das bezogene Wasser wieder an andere Versorger abgibt. Die Resilienz der Trinkwasserversorgung kann gestärkt werden, indem sich die Versorger untereinander vernetzen.

Weiterführende Informationen zum Thema Umwelt finden Sie auf den Internetseiten des Statistischen Amtes Mecklenburg-Vorpommern unter https://www.laiv-mv.de/Statistik/Zahlen-und-Fakten/Gesamtwirtschaft-&-Umwelt/Umwelt/.

Weitere Auskünfte erteilt Frau Steffi Behlau, Telefon 0385 588-56410.