Ach so...
Wozu Steuerstatistiken?
Ob beim Einkaufen, bei einer Erbschaft oder dem Einkommen: Überall begegnen uns Steuern. Sie sind die wichtigste Einnahmequelle des Staates, der damit seine Aufgaben finanziert.
Informationen über die Entstehung der Steuern in Form von Steuerstatistiken sind für die Gesetzgebung daher von besonderer Bedeutung - zum Beispiel, wenn es um Steuerschätzungen oder Steuerreformen geht. Darüber hinaus sind sie eine wichtige Quelle der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen, haben eine Bedeutung für die Abführung von Haushaltsmitteln an die EU, werden für das Statistische Unternehmensregister, für Teile der Außenhandelsstatistik, für Zwecke der Konjunkturbeobachtung und für Untersuchungen von Forschung und Wissenschaft genutzt.
Steuerstatistiken sind also Grundlage für die Beurteilung von unterschiedlichsten Lebensumständen und Wirtschaftsentwicklungen und damit die Basis für zukünftige Entscheidungen.
Für all das machen wir Statistik, indem wir im Statistischen Amt Mecklenburg-Vorpommern Zahlen untersuchen, plausibilisieren, auswerten und schließlich allen Interessierten bereitstellen.
Woher kommen all die Zahlen?
Bei den Daten der Steuerstatistiken handelt es sich um Verwaltungsdaten. Auskunftspflichtige sind die Finanzbehörden und das zuständige Rechenzentrum. Somit werden sowohl die Steuerpflichtigen als auch die Statistischen Ämter im Vergleich zu Direktbefragungen weniger stark belastet. Die Steuerstatistiken liefern somit einen nicht unerheblichen Beitrag zum Bürokratieabbau.
Welche Steuerstatistiken gibt es denn nun?
Derzeit werden vom Statistischen Amt M-V folgende Steuerstatistiken durchgeführt:
- Lohn- und Einkommensteuerstatistik,
- Statistik über die Personengesellschaften und Gemeinschaften,
- Rentenbezugsmitteilungen,
- Lohnsteuerstatistik (Anmeldungen),
- Umsatzsteuerstatistik (Voranmeldungen),
- Umsatzsteuerstatistik (Veranlagungen),
- Körperschaftsteuerstatistik,
- Gewerbesteuerstatistik,
- Erbschaft- und Schenkungsteuerstatistik.
Zukünftig wird dieses Programm um weitere Statistiken ergänzt:
- Statistik der Grundsteuerwerte,
- Statistik der Forschungszulage,
- E-Bilanz.
Wie werden die steuerlichen Angaben verarbeitet?
Neben steuerlichen Merkmalen (Umsätze, Einkunftsarten, Gewinne, Verluste, verschiedene Steuerarten u. v. m.) werden zusätzlich Angaben aus dem Grundinformationsdienst der Finanzverwaltung wie Rechtsform, Wirtschaftszweig, Regionalschlüssel oder Dauer der Geschäftstätigkeit ausgewertet.
Da die Daten der Steuerstatistiken überwiegend aus den Besteuerungsverfahren der Finanzverwaltungen stammen, ist grundsätzlich von einer hohen Qualität der Angaben auszugehen. Dennoch werden diese im Rahmen der statistischen Aufbereitung umfangreichen Plausibilitätsprüfungen unterzogen. Werden nicht plausible Daten identifiziert, werden diese maschinell bereinigt oder nach Rückfrage bei den Finanzbehörden korrigiert.
Unterstützt wird die Datenaufbereitung im Statistischen Amt M-V durch technische Lösungen. Zum Beispiel steht ein automatisiertes "Steuerstatistisches Gesamtsystem" zur Verfügung, das als Eingangs-, Aufbereitungs- und Auswertungsdatenbank fungiert. Damit wurde eine Anwendung geschaffen, in der alle Steuerstatistikdaten bearbeitet werden können.
Zusätzlich führt der Abgleich der Steuerstatistiken untereinander zu Effizienzgewinnen und zu Qualitätsverbesserungen der statistischen Ergebnisse.
Und welche Informationen liefern die Daten aus den Steuerstatistiken?
Neben der Höhe der veranlagten Steuer und dem Steueraufkommen können umfangreiche Aussagen zum Beispiel über die Unternehmenslandschaft, zu Selbständigen oder zum Einkommensniveau im Land getroffen werden.
Daten zum Thema Steuern finden Sie in den nachfolgenden Veröffentlichungen.
- Statistisches Jahrbuch Mecklenburg-Vorpommern, Kapitel 9
- Statistische Berichte Mecklenburg-Vorpommern
- Kurzberichte
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